lieber Nachbar,
heute begehen unsere muslimischen Mitbürger im Wedding und im Brüsseler Kiez das Opferfest
als Höhepunkt der „Haddsch“, der Wallfahrt nach Mekka.
Jeder Muslim, der es sich leisten kann, ist verpflichtet,
einmal im Leben nach Mekka zu Pilgern. Die Haddsch gehört daher auch zu den fünf “ Säulen“ oder Grundpflichten des Islam. Weitere
Grundpflichten sind das islamische Glaubensbekenntnis, das fünfmalige Gebet am
Tag, die Almosensteuer und das Fasten im Ramadan.
Beim Opferfest wird dem Propheten Ibrahim (Abraham) gedacht.
Dieser war nach muslimischer Überlieferung bereit, Allah seinen Sohn
Ismael im Rahmen einer göttlichen "Probe" zu opfern. Da Allah jedoch letzlich keine Menschenopfer will, greift er ein: Ibrahim und Ismael opfern daher aus Dankbarkeit ein Tier.
Für alle gläubigen Muslime ist es daher - sofern sie es sich finanziell leisten können - beim Opferfest ebenfalls Pflicht, ein Tier zu opfern.
Nach einer rituellen Schlachtung des Tiers wird ein Drittel des Fleisches an
sieben Nachbarn und ein Drittel an Bedürftige, die nicht Verwandte sind, verteilt.
Das letzte Drittel wird innerhalb der
Familie gegessen.
Auch als Nichtmuslime könnt Ihr natürlich Euren muslimischen
Nachbarn gratulieren, und natürlich erwartet keiner von Euch, dass Ihr Fleisch
mitbringt. Überreicht einfach ein paar kleine Süßigkeiten mit den Worten:
Alles Gute zum Opferfest!
Kurban Bayramı kutlu olsun!
عيد الأضحى
PS: Wer sich noch ein wenig für Hintergrund und Traditionen des bzw. beim Opferfest interessiert, dem empfiehlt Kiezmacher einen Klick auf die Seite der Österreichischen St.Georgsgemeinde in Istanbul, da hier auch auf die Parallelen zur alttestamentarischen Abraham-Geschichte und umfangreich auf die Traditionen und Riten eingegangen wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen